Geschichte

Über Jahrhunderte waren die Inseln einer der Hauptumschlagplätze des organisierten Sklavenhandels. Im sechzehnten Jahrhundert  dominierte wirtschaftlich der Zuckerrohranbau in führender Spitzenposition in der Welt.

Erst später entwickelte sich die Plantagenbewirtschaftung von Kaffee und Kakao, so daß die Inseln und deren eindrucksvolle Großplantagen (Rocas) am Anfang des 20. Jahrhunderts zu den größten Kakaoproduzenten der Welt aufstiegen. Diese einzigartige Stellung gründete sich zum einen auf das außerordentliche Organisationstalent portugiesischer Kolonisatoren und Kaufleute aber auch auf die über Jahrhunderte weltweit übliche Sklavenhalterwirtschaft, die erst im 19. Jahrhundert durch das Vertragsarbeitersystem abgelöst wurde, das allerdings von den Arbeitern als ebenso bedrückend empfunden wurde.

Eine freiheitlich nationale Bewegung innerhalb der Bevölkerung, die weltweite Einflussnahme des Kommunismus und die Übernahme Portugals durch kommunistische Kräfte führte 1975 zum Zusammenbruch des portugiesischen Weltreiches und im gleichen Jahr zur Unabhängigkeit von Sao Tomé e Principe. Fortan war der neue Staat bis 1990 in ein Geflecht kommunistisch-afrikanischer Staaten eingebettet.

In diese Zeit fällt der Exodus von rund 2.000 Europäern, die Enteignung der Rocas, der völlige Niedergang der Plantagenwirtschaft und der weitgehende Verfall teils jahrhundertealter Infrastruktur. Den weltweiten Zusammenbruch des kommunistischen Systems nutze die Bevölkerung dann entschlossen und entschied sich 1992 mit überwältigender Mehrheit für die Einführung eines demokratischen Mehrparteiensystems mit marktwirtschaftlicher Ausprägung.

Unter dem demokratisch gewählten Präsidenten Miguel Trovada und dem Premierminister Guilherme Posser versucht das Land seither mit wachsendem Erfolg aus eigener Kraft und mit internationaler Unterstützung wirtschaftlich wieder zu gesunden. Der Inselstaat ist heute - im Gegensatz zu fast allen Staaten des afrikanischen Kontinents - als stabil zu bezeichnen. Es findet eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit erfahrenen Regierungsberatern aus verschiedenen EU-Ländern statt.